Die ältesten Hustenbonbons stammen von getrockneten Eibischwurzeln. Seine ursprüngliche Heimat ist die Gegend um das Kaspische, das Schwarze und das östliche Mittelmeer. In unseren Gegenden dürfte es schwierig sein, wildwachsenden Eibisch zu finden. In Gärtnereien und Baumschulen wird er glücklicherweise zum Kauf angeboten. Es lohnt sich, diese Pflanze im eigenen Garten zu kultivieren. Der winterharte Eibisch ist nicht nur eine Heilpflanze sondern auch eine wunderschöne Sonnen- und Bienenpflanze.
Mit seinem aufrechten Stängel kann der Eibisch bis 1,50 m hoch wachsen. Er mag feuchte, eher salzhaltige Böden. Die samtweichen Blätter sind eiförmig und laufen spitz zu. Die weißen, meist rosafarbenen Blüten wachsen in Trauben und beginnen im Juni bis August zu blühen. Er gehört zur Familie der Malvengewächse (Malvaceae). Zu seinen Geschwistern gehören: die Stockrose, wilde Malve, Moschus-Malve, Weg-Malve, Siegmarswurz, Strauchpappel und die Samtpappel. Auch die Baumwolle, die eine wichtige Kulturpflanze ist und in subtropischem Klima wächst, zählt zur Familie der Malvengewächse.
In der Phytotherapie wird er wegen seiner einhüllenden, oberflächenabdichtenden Wirkung der Schleimstoffe sehr geschätzt. Um die heilsamen Schleimstoffe zu erhalten sollte ein Kaltauszug vorgenommen werden. Das heißt: Blätter, Blüten und Wurzeln des Eibischs müssen in kaltem Wasser für mindesten 2 Stunden eingeweicht werden. Vor der Verabreichung kann der Kaltauszug etwas erwärmt werden. Beim Kochvorgang werden die Schleimstoffe zerstört.
Der Eibisch wird vorwiegend innerlich bei Magen-Darm-Entzündungen eingesetzt. Heiserkeit, Entzündungen im Mund- und Rachenraum, trockener Reizhusten können durch Gurgellösungen mit Eibisch gelindert werden. Bei trockener, entzündeter Haut, Wunden, Ekzeme oder Neurodermitis helfen Eibisch-Kompressen. Den höchsten Schleimstoffanteil findet man in der Wurzel (ca. 35 %), in den Blättern und Blüten ca. 5 %. Die Pflanzenschleimstoffe lassen die gereizten, entzündeten Stellen schneller abheilen und lindern gleichzeitig die Schmerzen. Eine ähnliche Wirkung haben auch die Blätter und Blüten der Wilden Malve und der Weg-Malve. Geerntet werden die Blätter und Blüten mit Kelch an sonnigen Tagen. Die Wurzel erntet man im zweiten Jahr im Spätherbst, denn dann hat sie einen höheren Schleimstoffgehalt als im Frühjahr. Das ganze Sammelgut muss möglichst schnell getrocknet werden. Durch den hohen Schleimgehalt besteht leicht Schimmelgefahr.